KI - Weltherrschaft oder hilfreiches Tool?

Artikel #41

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von Jule

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Digital

Wie kann künstliche Intelligenz uns unterstützen? KONTEXT im Gespräch mit Dr. Yannick Suter.

KI - Weltherrschaft oder hilfreiches Tool?

Wie kann künstliche Intelligenz uns unterstützen? KONTEXT im Gespräch mit Dr. Yannick Suter.

 

 

Was ist AI/KI?

KI ist künstliche Intelligenz. auf Englisch AI für Artificial Intelligence. 

Dies ist der Überbegriff für alles, wobei Maschinen Funktionen lernen, die sonst nur das menschliche Gehirn kennt. Zum Beispiel aktives Lernen, urteilen und Probleme lösen. 

Künstliche Intelligenz ist schon längst in unserem Alltag angekommen. Ob beim Versenden von Spam Emails, dem generieren von fotorealistischen Bildern oder dem sortieren von Akten - KI ist allgegenwärtig. 

 

Noch in den Kinderschuhen

KI hat allerdings noch viel mehr Potenzial. Dieses versuchen Wissenschaftler*innen aus aller Welt zu ergründen und den Menschen zu nutze zu machen. Einer von Ihnen ist Dr. Yannick Suter.

Er forscht an der Uni Bern, wie man sich künstliche Intelligenz in der Medizin zu Hilfe macht. Dabei beschäftigt er sich besonders mit der automatischen Bildanalyse. 

Wir wollten wissen; Wie kann die KI in der Medizin genutzt werden?

„Einerseits kann eine KI riesige Datenmengen verarbeiten und damit auch Muster erkennen, die man als Mensch vielleicht nicht sehen würde, weil man einfach nicht die Kapazität hat, die Daten anzuschauen und die entsprechenden Schlüsse daraus zu ziehen. Andererseits kann es auch helfen, Zeit zu sparen. Zum Beispiel ist bei einer Bestrahlungsplanung von Hirntumoren ein Arzt stundenlang dabei, in mühsamer Arbeit einzelne Bereiche einzuzeichnen, die vor den Strahlen geschont werden sollen. Eine KI kann da schon einen guten Anhaltspunkt innerhalb wenigen Sekunden liefern.“ so Dr. Yannick Suter. 

Ganz selbstständig funktioniert es aber noch nicht. 

„Gerade im medizinischen Bereich finde ich es sehr wichtig, dass immer noch ein Arzt draufschaut und das finale OK gibt. Der Grund ist, diese Systeme haben meistens einen sehr engen Bereich mit dem sie umgehen können. Wenn man da nicht aufpasst, welche Trainingsdaten man eingibt, kann dann auch etwas Falsches dabei herauskommen.“ 

Um das besser zu verstehen, müssen wir uns mit der Funktionsweise von Künstlicher Intelligenz beschäftigen. 

 

Wie funktioniert KI?

KI basiert auf neuronale Netze. Zuerst benötigt es immer eine Trainingsphase. Durch Algorithmen wird Input verarbeitet und das Netz erweitert. Dabei vergleicht mann den Output mit dem gewünschten Ergebnis. Diese Algorithmen sind wie ein Kochrezept, dass Schritt für Schritt eine Anleitung zu einer Problemlösung gibt. Eine KI lernt mit konkreten Beispielen. Diese werden ihr von den Programmierer*innen zur Verfügung gestellt. So wird eine KI trainiert. 

 

Eines der bekanntesten Beispiele einer KI ist Deep Blue. Das ist ein Computer, der für Schach programmiert wurde. Vor 26 Jahren schlug Deep Blue den damaligen Schachweltmeister Garry Kasparov in einer Partie, ein grosser Meilenstein für die Forschung!  

Den gesamten Wettkampf gewann damals aber noch Kasparov. 

Nur ein Jahr später wurde das ganze wiederholt, dabei siegte Deep Blue. Kasparov war danach psychisch angeschlagen. 

 

Vorsicht bei KI

Allerdings kann KI auch ihre Risiken. „Ich finde KI muss mit sehr viel Bedacht eingesetzt werden. Es ist, gerade in der Medizin, noch nicht sicher wie sehr man der KI vertrauen kann, es ist nicht immer sehr gut interpretierbar was zu einer Entscheidung führt. Im Gegensatz zu einer Ärztin oder einem Arzt, die ihr Urteil begründen und erklären können. Andererseits sehe ich auch Gefahren darin, dass wir z.B. bei Empfehlungssystemen nur noch die Sachen sehen, die uns passen und so noch mehr in eine Bubble ist, die auch die Gesellschaft teilen kann.“ so der Wissenschaftler Suter.